A |
Ablaufkette
Ablaufketten werden in der Programmiersprache GRAPH für die Programmierung des Anwenderprogramms verwendet. Innerhalb der Ablaufketten kann das Programm in einzelne Schritte zerlegt werden, wobei die Bedingungen für die Weiterschaltung in den nächsten Schritt in den Transitionen festgelegt werden.
Ablaufsteuerung
Die Ablaufsteuerung ist eine Steuerung, die ein Programm schrittweise mithilfe von aufeinanderfolgenden Befehlen oder Bedingungen ablaufen lässt.
Abschlusswiderstand
Ein Abschlusswiderstand ist ein Widerstand zum Abschluss einer Datenübertragungsleitung zur Vermeidung von Kabelreflexionen. In Feldbussystemen wie AS-interface, Profibus oder Profinet werden am jeweiligen Busleitungsende Widerstände zugeschaltet.→ Terminator
Absolutwertgeber
Positionsgeber, der die Position in Form eines digitalen Zahlenwerts ausgibt. Dieser Zahlenwert ist über den gesamten Messbereich des Absolutwertgebers eindeutig.
Adresse
Eine Adresse ist die absolute Kennzeichnung für einen bestimmten Operanden oder Operandenbereich. Beispiele: Eingang E 14.3, Merkerwort MW 18, Datenbaustein DB 5.
Adressierung
Eine Adressierung ist die Zuweisung einer Adresse zu einem Operanden oder einem Operandenbereich. Beispiele: Eingang E 12.1, Merkerwort MW25.
Adressierung, absolut
Bei der absoluten Adressierung wird die Adresse des zu bearbeitenden Operanden angegeben. Beispiel: Die Adresse A 4.0 bezeichnet das Bit 0 im Byte 4 des Prozessabbilds der Ausgänge.
Adressierung, symbolisch
Die symbolische Adressierung verwendet Namen statt der Absolutadresse. Beispiel: Der Eingang E1.0 wird mit dem symbolischen Namen "Startsignal" belegt.
Akku
Die Akkumulatoren sind Register in der CPU und dienen als Zwischenspeicher für Lade-, Transfer-, Vergleichs-, Rechen- und Umwandlungsoperationen.
Aktualparameter
Wert, der beim Aufruf eines Funktionsbausteins (FB) oder einer Funktion (FC) die Formalparameter ersetzt. Beispiel: Der Formalparameter "Start" wird ersetzt durch den Aktualparameter "E 3.6".
Analogbaugruppe
Analogbaugruppen setzen analoge Prozesswerte (z.B.Temperatur) in digitale Werte um, die von der Zentralbaugruppe weiterverarbeitet werden können oder wandeln digitale Werte in analoge Stellgrößen um.
Anlauf
Der Betriebszustand ANLAUF wird beim Übergang vom Betriebszustand STOP in den Betriebszustand RUN durchlaufen. Kann ausgelöst werden durch den Betriebsartenschalter oder nach Netz-Ein oder durch Bedienung am Programmiergerät.
Anlauf-OB
Der Anlauf-OB ist ein Organisationsbaustein, der vom Betriebssystem einer CPU einmalig aufgerufen wird, wenn die CPU von STOP nach RUN wechselt. Im Anlauf-OB können z.B. Vorbesetzungen für einen definierten Anlauf der Anlage nach einem Spannungsausfall definiert werden. Falls mehrere Anlauf-OBs vorhanden sind, werden sie in der Reihenfolge ihrer OBNummern aufgerufen.
Antrieb
Die Gesamtheit von Motor (elektrisch oder hydraulisch), Stellglied (Umrichter, Ventil), Regelung, Messsystem und Versorgung (Einspeisung, Druckspeicher).
Anweisung
Eine Anweisung ist die kleinste selbstständige Einheit eines Anwenderprogramms. Sie stellt eine in der jeweiligen Programmiersprache formulierte Arbeitsvorschrift für den Prozessor dar, die bei der Abarbeitung des Anwenderprogramms auszuführen ist.
Anweisungsliste (AWL)
Die Anweisungsliste (AWL) ist eine maschinennahe, textuelle Programmiersprache. Wird ein Programm in AWL programmiert, so entsprechen die einzelnen Anweisungen den Arbeitsschritten, mit denen die CPU das Programm bearbeitet.
Anwenderprogramm
Bei Simatic wird unterschieden zwischen Betriebssystem der CPU und Anwenderprogrammen. Das Anwenderprogramm enthält alle Anweisungen und Deklarationen sowie Daten für die Signalverarbeitung, durch die eine Anlage oder ein Prozess gesteuert werden kann. Es ist einer programmierbaren Baugruppe (z.B. CPU) zugeordnet und kann in kleinere Einheiten strukturiert werden.→ Applikation
Anwenderspeicher
Der Anwenderspeicher enthält Code- und Datenbausteine des Anwenderprogramms. Der Anwenderspeicher kann sowohl in der CPU integriert sein oder auf zusteckbaren Memory Cards bzw. Speichermodulen. Das Anwenderprogramm wird jedoch grundsätzlich aus dem Arbeitsspeicher der CPU abgearbeitet. → Codebaustein → Datenbaustein → Arbeitsspeicher
Applikation
Eine Applikation ist auch ein direkt auf dem Betriebssystem (z.B. Windows) aufsetzendes Programm. Applikationen auf einem Programmiergerät sind z.B. Step 7 oder TIA-Portal.→ Anwenderprogramm
Arbeitsspeicher
Der Arbeitsspeicher ist in der CPU integriert und nicht erweiterbar. Er dient zur Abarbeitung des Codes sowie zur Bearbeitung der Daten des Anwenderprogramms. Die Programmbearbeitung erfolgt ausschließlich im Bereich von Arbeitsspeicher und Systemspeicher.
ARRAY
Ein ARRAY (Feld) ist ein zusammengesetzter Datentyp, der aus Datenelementen des gleichen Typs besteht.
ASIC
ASIC ist die Abkürzung für Application Specific Integrated Circuits (anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise). Profinet ASICs sind Bauelemente mit einem hohen Funktionsumfang für die Entwicklung eigener Geräte. Sie setzen die Forderungen des PROFINET-Standards in eine Schaltung um und ermöglichen sehr hohe Packungsdichten und Leistungen.
AS-Interface
Aktuator Sensor Interface, ein Feldbus-System für die Vernetzung von einfachen Sensoren und Aktoren. Serielle Übertragung geringer Informationsmengen.
Aufrufhierarchie
Als Aufrufhierarchie bezeichnet man die Reihenfolge und Schachtelung der Bausteinaufrufe innerhalb eines Organisationsbausteins.
Aufrufstruktur
Die Aufrufstruktur beschreibt die Aufrufhierarchie der Bausteine innerhalb eines S7-Programms. Sie gibt einen Überblick über die verwendeten Bausteine, die Sprünge zu den Verwendungsstellen der Bausteine, den Lokaldatenbedarf der Bausteine und den Status der Bausteine.
Ausgang
Ein Ausgang ist ein Speicherbereich im Systemspeicher der CPU (Prozessabbild der Ausgänge) oder ein Anschluss an einer Ausgabebaugruppe.
Ausgangsparameter
Der Ausgangsparameter ist ein Parameter, der Daten und Rechenergebnisse aus einem Baustein im Programm an den aufrufenden Baustein übergibt.
Automatisierungssystem
Ein Automatisierungssystem ist eine speicherprogrammierbare Steuerung bei Simatic S7.→ SPS→ Speicherprogrammierbare Steuerung
B |
Baudrate
Geschwindigkeit bei der Datenübertragung (bit/s)
Baugruppenparameter
Baugruppenparameter sind Werte, mit denen das Verhalten einer Baugruppe eingestellt werden kann. Man unterscheidet zwischen statischen und dynamischen.
Bausteinaufruf
Ein Bausteinaufruf bezeichnet die Aktion, bei der ein Baustein einen anderen Baustein aufruft.
BCD
BCD (Binär Codierte Dezimalzahl) bezeichnet in der Informatik einen numerischen Code, der jede Ziffer einer Dezimalzahl einzeln dualcodiert.
Betriebssystem
Das Betriebssystem der CPU organisiert alle Funktionen und Abläufe der CPU, die nicht mit einer speziellen Steuerungsaufgabe verbunden sind.
Betriebszustand
Die Automatisierungssysteme von Simatic S7 kennen folgende Betriebszustände: STOP, ANLAUF, RUN.
Im Betriebszustand "HALT" wird die Bearbeitung des Anwenderprogramms angehalten. Der Betriebszustand "HALT" wird nur beim Testen mit dem Programmiergerät erreicht.
Bezugserde
→ Erde
Bezugpotential
Potential, von dem aus die Spannungen der beteiligten Stromkreise betrachtet und/oder gemessen werden.
Bibliothek
Eine Bibliothek dient zur Ablage von wiederverwendbaren Programmkomponenten. Das können beispielsweise Stationen, Bausteine, PLC- Variablentabellen, Prozessbilder oder Bildelemente sein. Es stehen eine Projektbibliothek und globale Bibliotheken zur Verfügung.
Bus
Ein Bus ist ein Übertragungsmedium, das mehrere Teilnehmer miteinander verbindet. Die Datenübertragung kann seriell oder parallel erfolgen, über elektrische Leiter oder über Lichtwellenleiter.
Busanschlussstecker
Physikalische Verbindung zwischen Teilnehmer und Busleitung.
Busparameter
Busparameter steuern das Übertragungsverhalten am Bus. Jeder Teilnehmer an Profibus muss Busparameter verwenden, die mit den Busparametern anderer Teilnehmer übereinstimmen.
Bussegment
Ein Bussegment ist ein abgeschlossener Teil eines seriellen Bussystems. Bussegmente werden z.B. bei Profibus-DP über Repeater miteinander gekoppelt.
Bussystem
Alle Stationen, die physikalisch über eine Busleitung verbunden sind, bilden ein Bussystem.
C |
CAPI
CAPI (Common Application Programming Interface) ist eine ISDN-konforme standardisierte Programmierschnittstelle. Mit Hilfe der CAPI-Schnittstelle kann Software für die Nutzung von ISDN bereitgestellt werden, ohne dass Kenntnisse der eingesetzten, herstellerspezifischen ISDNKarte notwendig sind.
CLEAR-Modus
Betriebsart des DP-Masters: Eingänge werden zyklisch gelesen, Ausgänge bleiben auf 0 gesetzt.
Codebaustein
Ein Codebaustein ist bei Simatic S7 ein Baustein, der einen Teil des Step 7-Anwenderprogramms enthält. (Im Gegensatz zu einem Datenbaustein: Dieser enthält nur Daten.)→ Globaldaten→ Schachtelungstiefe
CP
Communications Processor - Baugruppe für erweiterte Kommunikationsaufgaben, die der CPU zusätzliche Schnittstellentypen oder Kommunikationsmöglichkeiten zur Verfügung stellt.
CPU
Central Processing Unit = Zentralbaugruppe des S7-Automatisierungssystems mit Steuer- und Rechenwerk, Speicher, Betriebssystem und Schnittstelle für Programmiergerät.
D |
Daten, statische
Statische Daten sind Daten, die nur innerhalb eines Funktionsbausteins genutzt werden. Diese Daten werden in einem zum Funktionsbaustein gehörenden Instanzdatenbaustein gespeichert. Die im Instanzdatenbaustein gespeicherten Daten bleiben bis zum nächsten Funktionsbausteinaufruf erhalten.
Daten, temporäre
Temporäre Daten sind Lokaldaten eines Bausteins, die während der Bearbeitung eines Bausteins im L-Stack abgelegt werden und nach der Bearbeitung nicht mehr verfügbar sind.
Datenbaustein
Datenbausteine (DB) sind Datenbereiche im Anwenderprogramm, die Anwenderdaten enthalten. Es gibt globale Datenbausteine, auf die von allen Codebausteinen zugegriffen werden kann und es gibt Instanzdatenbausteine, die einem bestimmten FB- Aufruf zugeordnet sind.
Datenquerverkehr
→ Direkter Datenaustausch
Datentyp
Der Datentyp legt fest, wie der Wert einer Variablen oder Konstanten im Anwenderprogramm verwendet werden soll.
Datentyp, elementar
Elementare Datentypen sind vordefinierte Datentypen gemäß IEC 1131-3. Beispiel: Der Datentyp "BOOL" definiert eine binäre Variable ("Bit"), der Datentyp "INT" definiert eine 16-Bit-Festpunkt-Variable.
Datentyp, zusammengesetzt
Zusammengesetzte Datentypen sind komplexe Datentypen, die aus Verknüpfungen von elementaren Datentypen entstehen. Man unterscheidet zwischen Strukturen und Feldern. Strukturen sind aus verschiedenen elementaren Datentypen zusammengesetzt, Felder sind aus mehreren gleichartigen Elementen eines Datentyps zusammengesetzt.
Datensatz-Routing
Funktionalität einer Baugruppe mit mehreren Netzanschlüssen. Baugruppen, die diese Funktionalität unterstützen, sind in der Lage, Daten von einem Engineering-System von einem Subnetz wie z.B. Ethernet zu einem Feldgerät am PROFIBUS DP durchzuleiten.
Default Router
Der Default-Router ist der Router, der verwendet wird, wenn Daten mittels TCP/IP zu einem Partner weitergeleitet werden müssen, der sich nicht innerhalb des "eigenen" Subnetzes befindet.
In Step 7 wird der Default-Router als Router bezeichnet. An den Default-Router vergibt Step 7 standardmäßig die eigene IP-Adresse.
Determinismus
Determinismus bedeutet, dass ein System vorhersagbar (deterministisch) reagiert.→ Real-Time
Diagnose
→ Systemdiagnose
Diagnosealarm
Diagnosefähige Baugruppen melden erkannte Systemfehler über Diagnosealarme an die CPU.
Diagnosepuffer
Der Diagnosepuffer ist ein gepufferter Speicherbereich in der CPU, in dem Diagnoseereignisse in der Reihenfolge des Auftretens abgelegt sind.
Direkter Datenaustausch
Direkter Datenaustausch ist eine spezielle Kommunikationsbeziehung zwischen Profibus DP-Teilnehmern. Der direkte Datenaustausch ist dadurch gekennzeichnet, dass Profibus DP-Teilnehmer "mithören", welche Daten ein DP-Slave seinem DP-Master zurückschickt.
Direktzugriff
Ein Direktzugriff ist der direkte Zugriff der CPU über den Peripheriebus auf Baugruppen unter Umgehung des Prozessabbildes.
DP
Als Dezentrale Peripherie (DP) bezeichnet man die vom zentralen Baugruppenträger räumlich abgesetzten Analog- und Digitalbaugruppen.→ Profibus-DP
DP-Master
Ein Master, der sich nach der Norm EN 50170, Teil 3, verhält, wird als DP-Master bezeichnet. Es eine übergeordnete, bestimmende SPS-Steuerung.
DP-Slave
Ein Slave, der am Profibus mit dem Protokoll Profibus-DP betrieben wird und sich nach der Norm EN 50170, Teil 3, verhält, heißt DP-Slave. Es ist ein dem DP-Master untergeordnetes Feldgerät, z.B.SPS-Steuerung, Busklemme oder Ventilinsel.
DPV1
Unter der Bezeichnung DPV1 wird die funktionale Erweiterung der azyklischen Dienste (z.B. um neue Alarme) des DP-Protokolls verstanden. Die Funktionalität DPV1 ist in der IEC 61158/EN 50170, Volume 2, Profibus integriert.
Durchgangsparameter
Durchgangsparameter dienen sowohl der Übergabe von Daten an den aufgerufenen Baustein als auch der Rückgabe von Ergebnissen an den aufrufenden Baustein.
E |
Echtzeit
→ Real-Time
Eingang
Als Eingang wird ein Speicherbereich im Systemspeicher der CPU (Prozessabbild der Eingänge) oder ein Anschluss an einer Eingabebaugruppe bezeichnet.
Einzelinstanz
Als Einzelinstanz bezeichnet man einen Bausteinaufruf, bei dem der aufgerufene Baustein seine Daten in einem eigenen Instanz-Datenbaustein ablegt.
EMV
EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit) ist der Zustand, bei dem sich elektrische und/oder elektronische Geräte gegenseitig nicht stören.
ENO
ENO (Enable output) ist ein Ausgang, der in jedem STEP 7-Baustein vorhanden ist. Mit Hilfe des Wertes von ENO lässt sich unmittelbar nach dem Aufruf des Bausteins überprüfen, ob alle Operationen im Baustein richtig abgelaufen sind, oder ob es zu Fehlern gekommen ist.
Erde
Das leitfähige Erdreich, dessen elektrisches Potential an jedem Punkt gleich Null gesetzt werden kann. Im Bereich von Erdern kann das Erdreich ein von Null verschiedenes Potential haben. Für diesen Sachverhalt wird häufig der Begriff "Bezugserde" verwendet.
Erden
Erden heißt, einen elektrisch leitfähigen Teil über eine Erdungsanlage mit dem Erder (ein oder mehrere leitfähige Teile, die mit dem Erdreich sehr guten Kontakt haben) zu verbinden.
Erdfrei
Ohne galvanische Verbindung zur Erde.
Ersatzwert
Ersatzwerte sind parametrierbare Werte, die Ausgabebaugruppen im STOP der CPU an den Prozess ausgeben. Ersatzwerte können bei Peripheriezugriffsfehlern bei Eingabebaugruppen anstelle des nicht lesbaren Eingangswertes in den Akku geschrieben werden (SFC 44).
Ethernet
Ethernet ist eine Technik zum Datenaustausch in Form von Datenpaketen zwischen angeschlossenen Geräten in einem lokalen Netzwerk.
F |
Fast Connect
Verkabelungssystem mit feldkonfektionierbarer Schnellanschlusstechnik von Simatic NET.
Fast Ethernet
Fast Ethernet beschreibt den Standard, um Daten mit 100 Mbit/s zu übertragen. Fast Ethernet verwendet dazu den Standard 100 Base-T.
FB
→ Funktionsbaustein
FC
→ Funktion
Fehleranzeige
Die Fehleranzeige ist eine der möglichen Reaktionen des Betriebssystems auf einen Laufzeitfehler. Die anderen Reaktionsmöglichkeiten sind: Fehlerreaktion im Anwenderprogramm, STOP-Zustand der CPU.
Fehlerbehandlung über OB
Erkennt das Betriebssystem einen bestimmten Fehler (z.B. Zugriffsfehler bei Step 7), so ruft es den für diesen Fall vorgesehenen Organisationsbaustein (Fehler-OB) auf, in dem das weitere Verhalten der CPU festgelegt werden kann.
Fehlerreaktion
Reaktion auf einen Laufzeitfehler. Das Betriebssystem kann auf folgende Arten reagieren: Überführen des Automatisierungssytems in den STOP-Zustand, Aufruf eines Organisationsbausteins, in dem der Anwender eine Reaktion programmieren kann oder Anzeigen des Fehlers.
FEPROM
→ Memory Card (MC)
Firmware
Unter Firmware versteht man Software, die in elektronische Geräte eingebettet ist. Sie ist zumeist in inem Flash-Speicher, einem EPROM, EEPROM oder ROM gespeichert und durch den Anwender nur mit speziellen Mitteln bzw. Funktionen austauschbar. Der Begriff leitet sich davon ab, dass Firmware funktional fest mit der Hardware verbunden ist, was bedeutet, dass das eine ohne das andere nicht nutzbar ist.
Flanke
Als Flanke bezeichnet man bei Digitalsignalen die Änderung eines Signalzustands (z.B. eines Eingangs). Eine steigende Flanke liegt vor, wenn das Signal von Zustand "0" auf Zustand "1" wechselt. Bei einer fallenden Flanke wechselt das Signal von Zustand "1" auf Zustand "0".
Flankenauswertung
Eine Flankenauswertung wird benötigt, um die Änderung eines Signalzustands zu erfassen und auszuwerten.
Flash-EPROM
FEPROMs entsprechen in ihrer Eigenschaft, Daten bei Spannungsausfall zu erhalten, den elektrisch löschbaren EEPROMS, sind jedoch wesentlich schneller löschbar (FEPROM = Flash Erasable Programmable Read Only Memory). Sie werden auf den Memory Cards eingesetzt.
FORCEN
Mit der Funktion Forcen können Sie einzelnen Variablen eines Anwenderprogramms bzw. einer CPU (auch: Ein- und Ausgängen) feste Werte zuweisen.
Formalparameter
Ein Formalparameter ist ein Parameter eines Codebausteins. Er dient als Platzhalter für einen Aktualparameter, der dem Codebaustein zum Aufrufzeitpunkt übergeben wird.
Funktion
Eine Funktion (FC) ist gemäß IEC 1131-3 ein Codebaustein ohne statische Daten. Eine Funktion bietet die Möglichkeit der Übergabe von Parametern im Anwenderprogramm. Dadurch eignen sich Funktionen zur Programmierung von häufig wiederkehrenden komplexen Funktionen, z.B. Berechnungen.
Funktionsbaustein
Ein Funktionsbaustein (FB) ist gemäß IEC 1131-3 ein Codebaustein mit statischen Daten. Ein FB bietet die Möglichkeit der Übergabe von Parametern im Anwenderprogramm. Dadurch eignen sich Funktionsbausteine zur Programmierung von häufig wiederkehrenden komplexen Funktionen, z. B. Regelungen, Betriebsartenanwahl.
Funktionserdung
Erdung, die nur den Zweck hat, die beabsichtigte Funktion des elektrischen Betriebsmittels sicherzustellen. Durch die Funktionserdung werden Störspannungen kurzgeschlossen, die sonst zu unzulässigen Beeinflussungen des Betriebsmittels führen.
Funktionsplan
Der Funktionsplan (FUP) ist eine in der EN 61131-3 (IEC 61131-3) definierte Sprachen zur Programmierung von Speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS). Der Funktionsplan benutzt zur Darstellung der Logik die von der Booleschen Algebra bekannten logischen Boxen und ist insbesondere für Verknüpfungssteuerungen geeignet.
G |
Gerät
Im Umfeld von Profinet ist "Gerät" der Oberbegriff für:
- Automatisierungssysteme
- Feldgeräte (z.B. SPS, PC)
- Aktive Netzkomponenten (z.B. Dezentrale Peripherie, Ventilinseln, Antriebe)
- Hydraulikgeräte und
- Pneumatikgeräte
Hauptmerkmal eines Geräts ist seine Einbindung in die Profinet-Kommunikation über Ethernet oder Profibus. Nach den Busanschlüssen der Geräte werden folgende Gerätetypen unterschieden:
- Profinet-Geräte
- Profibus-Geräte
Gerätenamen
Bevor ein IO-Device von einem IO-Controller angesprochen werden kann, muss es einen Gerätenamen haben. Bei Profinet ist diese Vorgehensweise gewählt worden, weil Namen einfacher zu handhaben sind als komplexe IP-Adressen. Das Zuweisen eines Gerätenamens für ein konkretes IO-Device ist zu vergleichen mit dem Einstellen der Profibus-Adresse bei einem DP-Slave. Im Auslieferungszustand hat ein IO-Device keinen Gerätenamen. Erst nach der Zuweisung eines Gerätenamens mit dem PG/PC ist ein IO-Device für einen IO-Controller adressierbar, z.B. für die Übertragung der Projektierungsdaten (u. a. die IP-Adresse) im Anlauf oder für den Nutzdatenaustausch im zyklischen Betrieb.
Gerätetausch ohne Wechselmedium
IO-Devices mit dieser Funktion sind auf einfache Weise austauschbar:
- Es ist kein Wechselmedium (z.B. Micro Memory Card) mit gespeichertem Gerätenamen erforderlich
- Der Gerätename muss nicht mit dem PG zugewiesen werden. Das eingewechselte IO-Device erhält den Gerätenamen vom IO-Controller, nicht mehr vom Wechselmedium oder vom PG. Der IO-Controller verwendet dazu die projektierte Topologie und die von den IO-Devices ermittelten Nachbarschaftsbeziehungen. Die projektierte Soll-Topologie muss dabei mit der Ist-Topologie übereinstimmen
- Für den Ersatzteilfall ist ein bereits im Betrieb befindliches IO-Device über "Rücksetzen auf Werkseinstellungen" in den Auslieferzustand zu versetzen
Globaldaten
Globaldaten sind Daten, die von jedem Codebaustein (FC, FB, OB) aus ansprechbar sind. Im einzelnen sind das Merker M, Eingänge E, Ausgänge A, Zeiten, Zähler und Datenbausteine DB. Auf Globaldaten kann entweder absolut oder symbolisch zugegriffen werden.
Globaldaten-Kommunikation
Globaldaten-Kommunikation ist ein Verfahren mit dem Globaldaten zwischen CPUs übertragen werden (ohne CFBs).
GRAPH
GRAPH ist eine grafische Programmiersprache zum Erstellen von Ablaufsteuerungen, nach IEC 61131-3, DIN EN 61131 projektiert und programmiert. Sequenzielle Abläufe können übersichtlich und schnell mit Hilfe von Ablaufketten programmiert werden. Der Prozess wird dabei in Einzelschritte mit überschaubarem Funktionsumfang zerlegt und in den Ablaufketten organisiert. In den einzelnen Schritten werden die auszuführenden Aktionen festgelegt. Die Übergänge zwischen den Schritten bilden die Transitionen. Sie enthalten Bedingungen zum Weiterschalten in den nächsten Schritt.
GSD-Datei
Die Eigenschaften eines Profinet-Gerätes werden in einer GSD-Datei (General Station Description = Geräte-Stammdaten-Datei) beschrieben, die alle notwendigen Informationen für die Projektierung enthält. Ebenso wie bei Profibus können Sie ein Profinet-Gerät über eine GSD-Datei in Step 7 einbinden. Bei Profinet IO liegt die GSD-Datei im XML-Format vor. Die Struktur der GSD-Datei entspricht ISO 15734, dem weltweiten Standard für Gerätebeschreibungen. Bei Profibus liegt die GSD-Datei im ASCII-Format vor.
H |
Hardware
Hardware (HW) ist der Oberbegriff für die mechanische und elektronische Ausrüstung eines Systems, z.B. eines Computersystems.
Hardware-Endschalter
Der Hardware-Endschalter ist ein mechanischer Endlagenschalter, der z.B. den maximal zulässigen Verfahrbereich einer Achse begrenzt.
HART
Highway Addressable Remote Transducer [1] ist ein standardisiertes, weit verbreitetes Kommunikationssystem zum Aufbau industrieller Feldbusse.
HMI
HMI (Human Machine Interface) ist ein Gerät zur Visualisierung und Steuerung von Automatisierungsprozessen.
Hub
Aktive Netzwerkkomponente mit Repeaterfunktionalität, Synonym für Sternkoppler.
I |
Industrial Ethernet
Industrial Ethernet (früher SINEC H1) ist eine Aufbautechnik, die es erlaubt, die Daten störsicher in einer industriellen Umgebung zu übertragen. Durch die Offenheit von Profinet können Sie Standard-Ethernet-Komponenten verwenden. Die Empfehlung ist aber, Profinet als Industrial Ethernet aufzubauen.→ Fast Ethernet
Inkrementalgeber
Der Inkrementalgeber ist ein Positionsgeber, der die Änderung der Position inkrementell in Form eines digitalen Zahlenwerts ausgibt.
Instanz
Eine Instanz ist der Aufruf eines Funktionsbausteins, dem ein Instanz-Datenbaustein zugeordnet ist.
Instanzdatenbaustein
Jedem Aufruf eines Funktionsbausteins im Step 7-Anwenderprogramm ist ein Datenbaustein zugeordnet, der automatisch generiert wird. Im Instanzdatenbaustein sind die Werte der Eingangs-, Ausgangs- und Durchgangsparameter sowie die bausteinlokalen Daten abgelegt.
Interrupt
Interrupt ist die Bezeichnung für die Unterbrechung der Programmbearbeitung im Prozessor durch ein von außen anstehendes Ereignis, z.B. Timer abgelaufen, Datenanforderung usw.
IO-Controller
Ein IO-Controller ist ein zentrales Gerät in einem Profinet-System, wie z.B. eine CPU oder ein PC. Der IO-Controller richtet Verbindungen zu den IO-Devices ein, tauscht Daten mit ihnen aus und steuert und kontrolliert des Profinet-System.
IO-Device
Ein IO-Device ist ein Gerät in der dezentralen Peripherie eines Profinet-Systems, das von einem IO-Controller kontrolliert und gesteuert wird.
IP-Adresse
Damit ein Profinet-Gerät als Teilnehmer am Industrial Ethernet angesprochen werden kann, benötigt dieses Gerät zusätzlich eine im Netz eindeutige IP-Adresse. Die IP-Adresse besteht aus 4 Dezimalzahlen mit dem Wertebereich 0 bis 255. Die Dezimalzahlen sind durch einen Punkt voneinander getrennt.
IDie IP-Adresse setzt sich zusammen aus:
- Der Adresse des (Sub-) Netzes und
- Der Adresse des Teilnehmers (im allgemeinen auch Host oder Netzknoten genannt)
ISDN
ISDN (Integrated Services Digital Network) ist ein internationaler Standard für ein digitales Telekommunikationsnetz, das zur digitalen Übertragung von Daten und Sprache dient.
IRT
Isochronous Real-Time Communication [2] ist ein synchronisiertes Übertragungsverfahren für den zyklischen Austausch von IO-Daten zwischen Profinet-Geräten. Für die IRT-IO-Daten steht eine reservierte Bandbreite innerhalb des Sendetakts zur Verfügung. Die reservierte Bandbreite garantiert, dass die IRT-Daten auch bei hoher anderer Netzlast (z.B. TCP/IP-Kommunikation oder zusätzlicher Realtime-Kommunikation) in reservierten, zeitlich synchronisierten Abständen übertragen werden können.
K |
Kaltstart
Wiederanlauf des Automatisierungssystems und seines Anwenderprogramms, nachdem alle dynamischen Daten (Variablen des Ein-/Ausgabe-Abbildes, interne Register, Zeitglieder, Zähler, usw. und zugehörige Programmteile) auf einen vorbestimmten Wert zurückgesetzt wurden. Ein Kaltstart kann automatisch ausgelöst werden (z.B. nach einem Netzausfall, einem Informationsverlust in dynamischen Speicherteilen usw.) oder manuell (durch drücken der Reset-Taste usw.).
Komprimieren
Mit der PG-Online-Funktion "Komprimieren" werden alle gültigen Bausteine im RAM der CPU bündig und lückenlos an den Anfang des Ladespeichers geschoben. Dadurch verschwinden alle Lücken, die beim Löschen oder Korrigieren von Bausteinen entstanden sind.
Konfiguration
Zuweisung von Baugruppen zu Baugruppenträgern/Steckplätzen und (z.B. bei Signalmodulen) Adressen.
Konsistente Daten
Daten, die inhaltlich zusammengehören und nicht getrennt werden dürfen, bezeichnet man als konsistente Daten.
Zum Beispiel müssen die Werte von Analogbaugruppen immer als Ganzes behandelt werden, d.h., der Wert einer Analogbaugruppe darf durch das Auslesen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten nicht verfälscht werden.
Konstante
Eine Konstante ist ein Platzhalter für konstante Werte bei Codebausteinen. Konstanten werden verwendet, um die Lesbarkeit eines Programms zu erhöhen. Beispiel: Anstatt einen Wert (z.B. 10) direkt anzugeben, wird z. B. der Platzhalter "Max_Schleifendurchläufe" bei einem Funktionsbaustein angegeben. Bei dessen Aufruf wird dann der Wert dieser Konstante (z.B. 10) angegeben.
Kontakt
Ein Kontakt dient dazu, eine stromleitende Verbindung zwischen zwei Elementen herzustellen oder zu unterbrechen. Der Strom wird von links nach rechts weitergeleitet. Über Kontakte wird der Signalzustand oder den Wert eines Operanden abgefragt und abhängig vom Ergebnis der Stromfluss kontrolliert.
Kontaktplan
Der Kontaktplan (KOP) ist eine in der IEC-Norm EN 61131-3 genormte grafische Programmiersprache, die insbesondere für Verknüpfungssteuerungen geeignet ist. Die Kontaktplandarstellung entspricht der Darstellung eines Stromlaufplans.
L |
Ladespeicher
Der Ladespeicher beinhaltet vom Programmiergerät erzeugte Objekte. Er ist durch eine zusteckbare Micro Memory Card in verschiedenen Speichergrößen realisiert. Für den Betrieb der CPU ist eine gesteckte Simatik Memory Card zwingend erforderlich.
Lastnetzgerät
Stromversorgung zur Speisung der Signal- und Funktionsbaugruppen und der daran angeschlossenen Prozessperipherie.
Laufzeitfehler
Fehler, die während der Bearbeitung des Anwenderprogramms im Automatisierungssystem (also nicht im Prozess) auftreten.
LLDP
Das Link Layer Discovery Protocol [3] ist ein herstellerunabhängiges Protokoll, das den Informationsaustausch zwischen Nachbargeräten ermöglicht. Es ist nach der IEEE- 02.1AB-Norm definiert.
Lokaldaten
Lokaldaten sind die einem Codebaustein zugeordneten Daten, die in seiner Schnittstelle deklariert werden. Sie umfassen Formalparameter, statische Daten und temporäre Daten und Fehler, die während der Bearbeitung des Anwenderprogramms im Automatisierungssystem (also nicht im Prozess) auftreten.→ Daten, temporäre
M |
MAC-Adresse
Jedem Profinet-Gerät wird bereits im Werk eine weltweit eindeutige Geräteidentifikation zugewiesen. Diese 6 Byte lange Geräteidentifikation ist die MAC-Adresse.
Die MAC-Adresse teilt sich auf in:
- 3 Byte Herstellerkennung und
- 3 Byte Gerätekennung (laufende Nummer)
Die MAC-Adresse steht im Regelfall von vorne lesbar auf dem Gerät, z.B. : 08-00-06-6B-80-C0
Masse
Als Masse gilt die Gesamtheit aller untereinander verbundenen inaktiven Teile eines Betriebsmittels, die auch im Fehlerfall keine gefährliche Berührungsspannung annehmen können.
Master
Master dürfen, wenn sie im Besitz des Tokens [4] sind, Daten an andere Teilnehmer schicken und von anderen Teilnehmern Daten anfordern (= aktiver Teilnehmer).
Meldung
Eine Meldung ist eine ereignisabhängige Information, die es ermöglicht, Fehler bei der Prozessbearbeitung in den Automatisierungssystemen zu erkennen, zu lokalisieren und zu beheben. Es wird unterschieden zwschen Programmmeldungen, Systemdiagnosemeldungen und Anwenderdiagnosemeldungen.
Memory Card (MC)
Memory Cards sind Speichermedien für CPUs und CPs. Sie sind als RAM oder FEPROM realisiert. Im Vergleich zur Micro Memory Card unterscheidet sich eine MC nur durch ihre Maße (ca. Scheckkartengröße).
Merker
Merker sind Bestandteil des Systemspeichers der CPU zum Speichern von Zwischenergebnissen. Auf sie kann bit-, byte-, wort- oder doppelwortweise zugegriffen werden.
Micro Memory Card (MMC)
Micro Memory Cards sind Speichermedien für CPUs und CPs. Im Vergleich zur Memory Card unterscheidet sich eine MMC nur durch geringere Abmessungen (SD-Kartengröße).
MPI
Multi Point Interface, eine mehrpunktfähige Schnittstelle für Simatic S7. Sie ermöglicht den gleichzeitigen Betrieb von mehreren Teilnehmern (Programmiergeräten, Text Displays, Operator Panels) an einer oder auch mehreren Zentralbaugruppen. Jeder Teilnehmer wird durch eine eindeutige Adresse (MPI-Adresse) identifiziert.
MSR
Messen, Steuern, Regeln
Multiinstanz
Als Multiinstanz bezeichnet man einen Bausteinaufruf, bei dem der aufgerufene Baustein seine Daten im Instanz-Datenbaustein des aufrufenden Funktionsbausteins speichert.
N |
Netzwerk
Ein Netzwerk ist ein größeres Kommunikationssystem, das den Datenaustausch zwischen einer großen Anzahl von Teilnehmern ermöglicht. Alle Subnetze zusammen bilden ein Netzwerk.
Neustart
Beim Anlauf einer Zentralbaugruppe (z. B. nach Betätigung des Betriebsartenschalters von STOP auf RUN oder bei Netzspannung EIN) wird vor der zyklischen Programmbearbeitung (OB 1) zunächst der Organisationsbaustein OB 100 (Neustart) bearbeitet. Bei Neustart wird das Prozessabbild der Eingänge eingelesen und das Step 7- Anwenderprogramm beginnend beim ersten Befehl im OB 1 bearbeitet.
NTP
Das Network Time Protocol (NTP) ist ein Standard zur Synchronisierung von Uhren in Automatisierungssystemen über Industrial Ethernet. NTP verwendet das verbindungslose Netzwerkprotokoll UDP.
O |
OB
→ Organisationsbaustein
OB-Priorität
Das Betriebssystem der CPU unterscheidet zwischen verschiedenen Prioritätsklassen, z.B. zyklische Programmbearbeitung, Prozessalarmgesteuerte Programmbearbeitung. Jeder Prioritätsklasse sind Organisationsbausteine (OB) zugeordnet, in denen der S7-Anwender eine Reaktion programmieren kann. Die OBs haben standardmäßig verschiedene Prioritäten, in deren Reihenfolge sie im Falle eines gleichzeitigen Auftretens bearbeitet werden bzw. sich gegenseitig unterbrechen.
Operand
Ein Operand ist Teil einer Programmanweisung und sagt aus, womit der Prozessor etwas tun soll.
Operation
Eine Operation ist Teil einer Programmanweisung und sagt aus, was der Prozessor tun soll.
Organisationsbaustein
Organisationsbausteine (OBs) bilden die Schnittstelle zwischen dem Betriebssystem der CPU und dem Anwenderprogramm. In den Organisationsbausteinen wird festgelegt, in welcher Reihenfolge das Anwenderprogramm bearbeitet wird.
P |
Parameter
1. Variable eines STEP 7-Codebausteins
2. Variable zur Einstellung des Verhaltens einer Baugruppe (eine oder mehrere pro Baugruppe). Jede Baugruppe besitzt im Lieferzustand eine sinnvolle Grundeinstellung, die durch konfigurieren in Step 7 verändert werden kann. Es gibt statische Parameter und dynamische Parameter
Parameter, dynamische
Dynamische Parameter von Baugruppen können, im Gegensatz zu statischen Parametern, im laufenden Betrieb durch den Aufruf eines SFC im Anwenderprogramm verändert werden, z.B. Grenzwerte einer analogen Signaleingabebaugruppe.
Parameter, statische
Statische Parameter von Baugruppen können, im Gegensatz zu den dynamischen Parametern, nicht durch das Anwenderprogramm, sondern nur über die Konfiguration in Step 7 geändert werden, z. B. Eingangsverzögerung einer digitalen Signaleingabebaugruppe.
Parameterinstanz
Als Parameterinstanz bezeichnet man einen Bausteinaufruf, bei dem die Instanz des Bausteins, der aufgerufen werden soll, als Durchgangsparameter (InOut) an den aufrufenden Baustein übergeben wird.
PE
Geerdeter Leiter, Schutzleiter
PEN
Geerdeter Leiter, der zugleich die Funktionen des Schutzleiters und des Neutralleiters erfüllt.
Peripherie
Als Peripherie bezeichnet man die vom zentralen Baugruppenträger räumlich abgesetzten Analog und Digitalbaugruppen.
Peripheriezugriff, direkt
Ein direkter Peripheriezugriff ist eine Anweisung zum direkten Zugriff auf die Peripherie unter Umgehung des Prozessabbildes.
PG
→ Programmiergerät
Potentialausgleich
Elektrische Verbindung (Potentialausgleichsleiter), die die Körper elektrischer Betriebsmittel und fremde leitfähige Körper auf gleiches oder annähernd gleiches Potential bringt, um störende oder gefährliche Spannungen zwischen diesen Körpern zu verhindern.
Potentialgebunden
Bei potentialgebundenen Eingabe-/Ausgabebaugruppen sind die Bezugspotentiale von Steuer- und Laststromkreis elektrisch verbunden.
Potentialgetrennt
Bei potentialgetrennten Ein-/Ausgabebaugruppen sind die Bezugspotentiale von Steuer- und Laststromkreis galvanisch getrennt; z.B. durch Optokoppler, Relaiskontakt oder Übertrager. Ein-/Ausgabestromkreise können gewurzelt sein.
Priorisierter Hochlauf
Priorisierter Hochlauf bezeichnet die Profinet-Funktionalität zur Beschleunigung des Anlaufs von IO-Devices in einem Profinet IO-System mit RT- und IRT-Kommunikation.
Die Funktion verkürzt die Zeit, die die entsprechend projektierten IO-Devices benötigen, um in folgenden Fällen wieder in den zyklischen Nutzdatenaustausch zu gelangen:
- nach Wiederkehr der Spannungsversorgung
- nach Stationswiederkehr
- nach Aktivieren von IO-Devices
Prioritätsklasse
Das Betriebssystem einer S7-CPU bietet maximal 26 Prioritätsklassen (bzw. "Programmbearbeitungsebenen"), denen verschiedene Organisationsbausteine zugeordnet sind. Die Prioritätsklassen bestimmen, welche OBs andere OBs unterbrechen. Umfasst eine Prioritätsklasse mehrere OBs, so unterbrechen sie sich nicht gegenseitig, sondern werden sequentiell bearbeitet.
Profibus
Process Field Bus - Europäische Feldbusnorm.
Profibus DP
Ein Profibus mit dem Protokoll DP, der sich konform zur EN 50170 verhält. DP steht für Dezentrale Peripherie (schnell, echtzeitfähig, zyklischer Datenaustausch). Aus Sicht des Anwenderprogramms wird die dezentrale Peripherie genauso angesprochen wie die zentrale Peripherie.
Profibus-Gerät
Ein Profibus-Gerät hat mindestens einen oder mehrere Profibus-Anschluss. Ein Profibus-Gerät kann nicht direkt an der Profinet-Kommuniktion teilnehmen, sondern muss über einen Profibus-Master mit Profinet-Anschluss oder einen Industrial Ethernet/Profibus-Link (IE/PB-Link) mit Proxy-Funktionalität eingebunden werden.
Profidrive
Profibus-Protokollprofil basierend auf Profibus DP. Ein Feldbus-Protokoll speziell für die Antriebstechnik.
Profinet
Im Rahmen von Totally Integrated Automation (TIA) ist Profinet die konsequente Fortführung von:
- Profibus DP, dem etablierten Feldbus, und
- Industrial Ethernet, dem Kommunikationsbus für die Zellenebene
Die Erfahrungen aus beiden Systemen wurden und werden in Profinet integriert.
Profinet als ethernet-basierter Automatisierungsstandard von Profibus International (ehemals Profibus Nutzerorganisation e. V.) definiert damit ein Hersteller übergreifendes Kommunikations-, Automatisierungs- und Engineering-Modell.
Profinet IO
Im Rahmen von Profinet ist Profinet IO ein Kommunikationskonzept für die Realisierung modularer, dezentraler Applikationen. Mit Profinet IO erstellen Sie Automatisierungslösungen, wie sie Ihnen von Profibus her bekannt und vertraut sind. Das bedeutet, dass Sie in Step 7 die gleiche Applikationssicht haben – unabhängig davon, ob Sie Profinet-Devices oder Profibus-Geräte projektieren.
Profinet IO-Controller
Gerät, über das die angeschlossenen IO-Devices angesprochen werden. Das bedeutet, der IO-Controller tauscht Ein- und Ausgangssignale mit zugeordneten Feldgeräten. Oft handelt es sich beim IO-Controller um die Steuerung, in der das Automatisierungsprogramm abläuft.
Profinet IO-Device
Dezentral angeordnetes Feldgerät, das einem der IO-Controller zugeordnet ist (z. B. Remote IO, Ventilinseln, Frequenzumrichter, Switches).
Profinet IO-Supervisor
PG/PC oder HMI-Gerät zur Inbetriebnahme und zur Diagnose.
Profinet-Gerät
Ein Profinet-Gerät hat immer mindestens einen Industrial Ethernet-Anschluss. Zusätzlich kann ein Profinet-Gerät auch einen PROFIBUS-Anschluss haben und zwar als Master mit Proxy-Funktionalität.
Profinet-Komponente
Eine Profinet-Komponente umfasst die gesamten Daten der Hardware-Konfiguration, die Parameter der Baugruppen sowie das zugehörige Anwenderprogramm. Die ProfinetKomponente setzt sich zusammen aus:
- Technologischer Funktion
Die (optionale) technologische (Software-)Funktion umfasst die Schnittstelle zu anderen Profinet-Komponenten in Form von verschaltbaren Eingängen und Ausgängen. - Gerät
Das Gerät ist die Darstellung des physikalischen Automatisierungsgeräts oder Feldgeräts einschließlich der Peripherie, Sensoren und Aktoren, Mechanik sowie der Gerätefirmware.
Profisafe
Sicherheitsprofil von Profinet IO zur Übertragung von Standard- und sicherheitsgerichteten Daten.
Programmiergerät
Programmiergeräte sind im Kern Personal Computer, die industrietauglich, kompakt und transportabel sind. Sie sind gekennzeichnet durch eine spezielle Hardware- und Software-Ausstattung für speicherprogrammierbare Steuerungen.
Programmiersprache
Eine Programmiersprache dient zur Erstellung von Anwenderprogrammen und stellt dazu einen bestimmten Sprachvorrat in Form von grafischen oder textlichen Anweisungen zur Verfügung. Diese Anweisungen werden vom Anwender mit einem Editor eingegeben und in ein lauffähiges Anwenderprogramm übersetzt.
Proxy
Das Profinet-Gerät mit Proxy-Funktionalität ist der Stellvertreter eines Profibus-Geräts am Ethernet. Die Proxy-Funktionalität ermöglicht es, dass ein Profibus-Gerät nicht nur mit seinem Master, sondern mit allen Teilnehmern am Profinet kommunizieren kann.
Bestehende Profibus-Systeme können Sie bei Profinet problemlos mit Hilfe beipielsweise eines IE/PB-Links oder einer CPU 31x PN/DP in die ProfinetKommunikation einbinden. Das IE/PB-Link/die CPU nimmt dann stellvertretend für die Profibus-Komponenten die Kommunikation über Profinet auf.
Prozessabbild
Das Prozessabbild ist Bestandteil des Systemspeichers der CPU. Am Anfang des zyklischen Programmes werden die Signalzustände der Eingabebaugruppen zum Prozessabbild der Eingänge übertragen. Am Ende des zyklischen Programmes wird das Prozessabbild der Ausgänge als Signalzustand zu den Ausgabebaugruppen übertragen.
Prozessabbild der Ausgänge
Das Prozessabbild der Ausgänge (PAA) wird vor der Bearbeitung des Anwenderprogramms und vor dem Lesen des Prozessabbilds der Eingänge vom Betriebssystem auf die Ausgangsbaugruppen übertragen.
Prozessabbild der Eingänge
Das Prozessabbild der Eingänge (PAE) wird vor der Bearbeitung des Anwenderprogramms vom Betriebssystem von den Eingangsbaugruppen gelesen.
Prozessalarm
Ein Prozessalarm wird ausgelöst von alarmauslösenden Baugruppen aufgrund eines bestimmten Ereignisses im Prozess. Der Prozessalarm wird der CPU gemeldet. Entsprechend der Priorität dieses Alarms wird dann der zugeordnete Organisationsbaustein bearbeitet.
Pufferbatterie
Die Pufferbatterie gewährleistet, dass das Anwenderprogramm in der CPU netzausfallsicher hinterlegt ist und festgelegte Datenbereiche und Merker, Zeiten und Zähler remanent gehalten werden.
Q |
Querverweisliste
Die Querverweisliste ermöglicht den Überblick über die Verwendung von Operanden der Speicherbereiche E, A, M, P und DB innerhalb des Programms sowie den Überblick über Zugriffe auf DBs, FCs und FBs.
R |
RAM
Ein RAM (Random Access Memory) ist ein Halbleiterspeicher mit wahlfreiem Zugriff (Schreib-/Lesespeicher).→ Memory Card (MC)
Real-Time
Echtzeit bedeutet, dass ein System externe Ereignisse in definierter Zeit verarbeitet.
Determinismus bedeutet, dass ein System vorhersagbar (deterministisch) reagiert.
Bei industriellen Netzwerken sind beide Forderungen wichtig. Profinet erfüllt diese Forderungen. Profinet ist somit als deterministisches Echtzeitnetzwerk wie folgt beschaffen:
- Die Übertragung zeitkritischer Daten zwischen unterschiedlichen Stationen über ein Netzwerk in einem definierten Zeitintervall wird garantiert.
Profinet bietet hierfür einen optimierten Kommunikationskanal für Echtzeit-Kommunikation an: Real-Time (RT). - Eine genaue Determinierung (Vorhersage) des Übertragungszeitpunktes ist möglich.
- es ist sicherstellt, dass die reibungslose Kommunikation über andere Standard-Protokolle, z.B. Industrielle Kommunikation für PG/PC, im gleichen Netz stattfinden kann.
Remanente Daten
Remanente Daten sind Variablen, Daten oder Bausteine, die im remanenten Speicherbereich einer CPU abgelegt sind und deshalb auch nach dem Ausschalten der Versorgungsspannung erhalten bleiben. → Remanenz → Remanenzspeicher
Remanenz
Remanent ist ein Speicherbereich, dessen Inhalt auch nach Netzausfall und nach einem Übergang von STOP nach RUN erhalten bleibt. Der nichtremanente Bereich der Merker, Zeiten und Zähler ist nach Netzausfall und nach einem STOP-RUN-Übergang rückgesetzt.
Remanent können sein:
- Merker
- S7-Zeiten
- S7-Zähler
- Datenbereiche
Remanenzspeicher
Der Remanenzspeicher ist ein Speicherbereich innerhalb einer CPU, dessen Inhalt nach dem Ausschalten der Versorgungsspannung und nach Einschalten bei einem Übergang von STOP nach RUN erhalten bleibt. Der Remanenzspeicher wird auch als remanenter Speicherbereich bezeichnet.
Router
→ Switch
Rückwandbus
Der Rückwandbus ist ein serieller Datenbus, über den die Baugruppen miteinander kommunizieren und über den sie mit der nötigen Spannung versorgt werden. Die Verbindung zwischen den Baugruppen wird durch Busverbinder hergestellt.
S |
Safety Integrated
Safety Integrated bezeichnet alle in die Produkte integrierten Sicherheitsfunktionen für den wirkungsvollen Personen- und Maschinenschutz gemäß EG-Maschinenrichtlinie 98/37/EG. Bei SINAMICS (steuerbare Motore) erfüllen diese Sicherheitsfunktionen folgende Anforderungen:
- SIL2 - Sicherheitsklasse (Safety Integrity Level) nach IEC 61508 und EN 61800-5-2
- Performance Level (PL) d nach DIN EN ISO 13849-1
- Kategorie 3 nach DIN EN ISO 13849-1
Schachtelungstiefe
Mit Bausteinaufrufen kann ein Baustein aus einem anderen heraus aufgerufen werden. Unter Schachtelungstiefe versteht man die Anzahl der gleichzeitig aufgerufenen Codebausteine.
Schutzerde
Anschluss über Schutzleiter an einen gemeinsamen Erder für die berührbaren, leitfähigen Teile der elektrischen Betriebsmittel, die normalerweise nicht unter Spannung stehen, die aber im Fehlerfall Spannung annehmen können und die über eine Schutzeinrichtung gemeinsam geschützt werden.
Schutzstufe
Die Schutzstufe ist Bestandteil eines mehrteiligen Konzeptes zum Schutz der Funktionen und Daten von SIMATIC CPUs (S7-300/400). Es gibt die Schutzstufen "Kein Schutz" (alle Funktionen sind erlaubt), "Schreibschutz" (Daten können gelesen aber nicht verändert werden) und "Schreib- /Leseschutz" (kein Zugriff auf Daten möglich).
SCL
SCL (Structured Control Language) ist eine höhere Programmiersprache, die sich an PASCAL orientiert. Die Sprache basiert auf DIN EN-61131-3 (international IEC 1131-3). Die Norm standardisiert die Programmiersprachen für speicherprogrammierbare Steuerungen. Die Programmiersprache SCL erfüllt den in dieser Norm definierten PLCopen Basis Level der Sprache ST (Strukturierter Text).
Segment
→ Bussegment
SFB
→ Systemfunktionsbaustein
SFC
→ Systemfunktion
Signalbaugruppe
Signalbaugruppen (SM) bilden die Schnittstelle zwischen dem Prozess und dem Automatisierungssystem. Es gibt digitale Eingabe- und Ausgabebaugruppen (Eingabe-/Ausgabebaugruppe, digital) sowie analoge Eingabe- und Ausgabebaugruppen. (Eingabe-/Ausgabebaugruppe, analog).
Simatic
Begriff für Produkte und Systeme der industriellen Automatisierung der Siemens AG.
Simatic NET
Siemens Simatic Network and Communication. Produktbezeichnung für Netze und Netzkomponenten bei Siemens.
Simatic PC-Station
Eine "PC-Station" ist ein PC mit Kommunikationsbaugruppen und Software-Komponenten innerhalb einer Automatisierungslösung mit Simatic.
SINAMICS
Markenname der Siemens AG für ein Antriebssystem.
SINEC
Frühere Produktbezeichnung für Netze und Netzkomponenten bei Siemens. Neuer Begriff: Simatic NET.
Slave
Ein Slave darf nur nach Aufforderung durch einen Master Daten mit diesem austauschen.
SNMP
Das Netzwerk-Management-Protokoll SNMP (Simple Network Management Protocol) nutzt das verbindungslose Transportprotokoll UDP. Es besteht aus zwei Netz-Komponenten, ähnlich dem Client/Server-Modell. Der SNMP Manager überwacht die Netzwerkknoten und die SNMP Agenten sammeln in den einzelnen Netzwerkknoten die verschiedene netzwerkspezifische Informationen und legen sie in strukturierter Form in der MIB (Management Information Base) ab. Mit Hilfe dieser Informationen kann ein Netzwerkmanagementsystem eine ausführliche Netzwerkdiagnose durchführen.
Speicherprogrammierbare Steuerung
Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) sind elektronische Steuerungen, deren Funktion als Programm im Steuerungsgerät gespeichert ist. Aufbau und Verdrahtung des Gerätes hängen also nicht von der Funktion der Steuerung ab. Die speicherprogrammierbare Steuerung hat die Struktur eines Rechners; sie besteht aus CPU (Zentralbaugruppe) mit Speicher, Ein-/Ausgabebaugruppen und internem Bussystem. Die Peripherie und die Programmiersprache sind auf die Belange der Steuerungstechnik ausgerichtet.
SPS
→ Speicherprogrammierbare Steuerung
Spule
Eine Spule dient dazu, Binäroperanden zu steuern und diese, abhängig vom Signalzustand des Verknüpfungsergebnisses, zu setzen oder rückzusetzen.
Startereignis
Ein Startereignis ist ein definiertes Ereignis wie z.B. ein Fehler oder Alarm, der das Betriebssystem dazu veranlasst, einen zugehörigen Organisationsbaustein zu starten.
Startwert
Der Startwert ist der Wert, der einer Variable beim Systemanlauf zugewiesen wird.
Statische Daten
Statische Daten sind Lokaldaten eines Funktionsbausteins, die im Instanz-Datenbaustein gespeichert werden und deshalb bis zur nächsten Bearbeitung des Funktionsbausteins erhalten bleiben.
Step 7
Step 7 ist ein Engineering-System und enthält Programmiersprachen zur Erstellung von Anwenderprogrammen für Simatic S7-Steuerungen.
Steuerwort (STW)
Bitcodiertes Prozessdatenwort, das von PROFIdrive zur Steuerung von Antriebszuständen zyklisch übertragen wird.
Struktur
Eine Struktur (STRUCT) ist ein zusammengesetzter Datentyp, bestehend aus Datenelementen unterschiedlichen Typs.
Subnetz
Alle über Switches verbundenen Geräte befinden sich in ein- und demselben Netz - einem Subnetz. Alle Geräte in einem Subnetz können direkt miteinander kommunizieren.
Bei allen Geräten im gleichen Subnetz ist die Subnetzmaske identisch. Ein Subnetz wird pysikalisch durch einen Router begrenzt.
Subnetzmaske
Die gesetzten Bits der Subnetzmaske bestimmen den Teil der IP-Adresse, der die Adresse des (Sub-) Netzes enthält.
Allgemein gilt:
- Die Netzadresse ergibt sich aus der UND-Verknüpfung von IP-Adresse und Subnetzmaske.
- Die Teilnehmeradresse ergibt sich aus der UND-NICHT-Verknüpfung von IP-Adresse und Subnetzmaske.
Summenstrom
Summe der Ströme aller Ausgangskanäle einer Digital-Ausgabebaugruppe.
Switch
Profibus ist ein linienförmiges Netz. Die Kommunikationsteilnehmer sind durch eine passive Leitung - dem Bus - verbunden.
Im Gegensatz besteht das Industrial Ethernet aus Punkt zu Punkt-Verbindungen: jeder Kommunikationsteilnehmer ist mit genau einem Kommunikationsteilnehmer direkt verbunden.
Soll ein Kommunikationsteilnehmer mit mehreren Kommunikationsteilnehmern verbunden werden, wird dieser Kommunikationsteilnehmer an den Port einer aktive Netzkomponente – dem Switch – angeschlossen. An die anderen Ports des Switches können nun weitere Kommunikationsteilnehmer (auch Switches) angeschlossen werden. Die Verbindung zwischen einem Kommunikationsteilnehmer und dem Switch bleibt weiterhin eine Punkt zu Punkt-Verbindung.
Ein Switch hat also die Aufgabe, empfangene Signale zu regenerieren und zu verteilen. Der Switch "lernt" die Ethernet-Adresse(n) eines angeschlossenen Profinet-Geräts bzw. weiteren Switches und leitet nur die Signale weiter, die für das angeschlossene ProfinetGerät bzw. den angeschlossenen Switch bestimmt sind.
Ein Switch verfügt über eine bestimmte Anzahl von Anschlüssen (Ports). Schließen Sie an jeden Port maximal ein Profinet-Gerät oder einen weiteren Switch an.
Systemdiagnose
Systemdiagnose ist die Erkennung, Auswertung und Meldung von Fehlern, die innerhalb des Automatisierungssystems auftreten, z. B. Programmfehler oder Ausfälle auf Baugruppen. Systemfehler können mit LED-Anzeigen oder in Step 7 angezeigt werden.
Systemfunktion
Eine Systemfunktion (SFC) ist eine im Betriebssystem der CPU integrierte Funktion, die bei Bedarf im Step 7-Anwenderprogramm aufgerufen werden kann.
Systemfunktionsbaustein
Ein Systemfunktionsbaustein (SFB) ist ein im Betriebssystem der CPU integrierter Funktionsbaustein, der bei Bedarf im Step 7-Anwenderprogramm aufgerufen werden kann.
Systemspeicher
Der Systemspeicher ist auf der Zentralbaugruppe integriert und als RAM-Speicher ausgeführt. Im Systemspeicher sind die Operandenbereiche (z. B. Zeiten, Zähler, Merker) sowie vom Betriebssystem intern benötigte Datenbereiche (z. B. Puffer für Kommunikation) abgelegt.→ Zähler→ Zeiten
Systemzustandsliste
Die Systemzustandsliste enthält Daten, die den aktuellen Zustand einer Simatic S7 beschreiben. Damit können Sie sich jederzeit einen Überblick über folgende Punkte verschaffen:
- Stand des Ausbaus der Simatic S7
- Die aktuelle Parametrierung der CPU und der parametrierfähigen Signalbaugruppen
- Die aktuellen Zustände und Abläufe in der CPU und den parametrierbaren Signalbaugruppen
T |
Taktmerker
Merker, die zur Taktgewinnung im Anwenderprogramm genutzt werden können (1 Merkerbyte).
Technologische Funktion
→ Profinet-Komponente
Technologiemodul (TM)
Modul für technologische Aufgaben, z.B. Zählen, Messen oder Positionieren.
Teilnehmeradresse
Die Teilnehmeradresse ist die Adresse, unter der ein Gerät (z.B. PG) oder eine programmierbare Baugruppe (z.B. CPU) in einem Netz angesprochen wird.
Temporäre Daten
Temporäre Daten sind Lokaldaten eines Bausteins, die während der Bearbeitung des Bausteins temporär gespeichert werden und nach der Bearbeitung nicht mehr verfügbar sind.
Terminator
Ein Terminator ist ein Widerstand zum Abschluss einer Datenübertragungsleitung zur Vermeidung von Kabelreflexionen. In Feldbussystemen wie AS-interface, Profibus oder Profinet werden am jeweiligen Busleitungsende Widerstände zugeschaltet.→ Abschlusswiderstand
Timer
→ Zeiten
Token
Telegramm, das die Sendeberechtigung in einem Netz darstellt. Es signalisiert die beiden Zustände "belegt" oder "frei". Der Token wird von aktivem Teilnehmer zu aktivem Teilnehmer weitergereicht.
Trigger
Ein Trigger ist ein Auslöser für eine Testfunktion und wird definiert durch Triggerpunkt und Triggerbedingung.
Triggerbedingung
Die Triggerbedingung bestimmt, ob ausgewählte Variablen einmalig oder permanent beobachtet oder gesteuert werden sollen.
Triggerpunkt
Der Triggerpunkt ist ein definierter Punkt im laufenden Anwenderprogramm, z. B. Beginn des Zyklus, Ende des Zyklus, Übergang RUN --> STOP. Der Triggerpunkt bestimmt, wann ausgewählte Variablen im laufenden Anwenderprogramm beobachtet oder gesteuert werden sollen.
Topologie
Struktur der Vernetzung von mehreren Geräten in einem Netzwerk. Die wichtigsten Grundformen sind Linie, Baum, Ring und Stern. Kombinationen aus allen Grundformen sind möglich.
Twisted Pair
Datenkabel mit verdrillten Leiterpaaren. Durch den Drill in den Leiterpaaren wirken sich EMV–Störeinkopplungen in die einzelnen Leiterschleifen gegensinnig aus und heben sich durch Differenzbildung auf. Twisted Pair Kabel sind in verschiedenen Qualitäten für verschiedene Übertragungsgeschwindigkeiten verfügbar.
U |
UDP
User Datagram Protocol. Datagrammdienst für die einfache, netzwerkübergreifende Datenübertragung ohne Quittierung.
V |
Variable beobachten
Mit der Funktion "Variable beobachten" können Sie Variablen eines Anwenderprogramms beobachten und die aktuellen Werte einzelner Variablen an einem vorgegebenen Punkt im Ablauf des Anwenderprogramms am PG auslesen.
Variable steuern
Mit der Funktion "Variable steuern" können Sie Variablen eines Anwenderprogramms steuern und einzelnen Variablen an einem vorgegebenen Punkt im Ablauf des Anwenderprogramms feste Werte zuweisen.
Varistor
Spannungsabhängiger Widerstand [5] (wird zur Schutzbeschaltung von elektrischen Bauteilen genutzt).
Verknüpfungsergebnis
Das Verknüpfungsergebnis ist der aktuelle Signalzustand im Prozessor, der zur weiteren binären Signalverarbeitung verwendet wird. Bestimmte Operationen werden abhängig vom vorherigen Verknüpfungsergebnis ausgeführt.
Z |
Zähler
Zähler sind Bestandteile des Systemspeichers der CPU. Der Inhalt der "Zählerzellen" kann durch Step 7-Anweisungen verändert werden (z. B. vorwärts/rückwärts zählen).
Zeiten
Zeiten sind Bestandteile des Systemspeichers der CPU. Asynchron zum Anwenderprogramm wird der Inhalt der "Zeitzellen" automatisch vom Betriebssystem aktualisiert. Mit Step 7-Anweisungen wird die genaue Funktion der Zeitzelle (z.B. Einschaltverzögerung) festgelegt und ihre Bearbeitung (z.B. Starten) angestoßen.
Zentralbaugruppe
→ CPU
Zyklusüberwachungszeit
Die Zyklusüberwachungszeit überwacht die zulässige Bearbeitungszeit für das Anwenderprogramm. Überschreitet die Bearbeitungszeit des Anwenderprogramms die eingestellte Zyklusüberwachungszeit, so erzeugt das Betriebssystem eine Fehlermeldung und die CPU geht in den STOP-Zustand.
Zykluszeit
Die Zykluszeit ist die Zeit, die die CPU für die einmalige Bearbeitung des Anwenderprogramms benötigt.
Quellennachweis
- Daten/Texte aus Gerätehandbuch C79000-G8900-C259-08 © Siemens AG, Alle Rechte vorbehalten
- Daten/Texte aus Fachbegriffe A5E00105474-08 © Siemens AG, Alle Rechte vorbehalten
- [1] wikipedia.org/wiki/Highway_Addressable_Remote_Transducer
- [2] wikipedia.org/wiki/Profinet
- [3] wikipedia.org/wiki/LLDP
- [4] wikipedia.org/wiki/Token_(Rechnernetz)
- [5] wikipedia.org/wiki/Schutzbeschaltung