Über dieses Tutorial

und Autor ...

Was gibt es über dieses Tutorial großartiges zu sagen? Eigentlich nichts! Oder doch?
Mit dem Eintritt in den beruflichen Ruhestand gab ich mein Ingenieurbüro komplett auf. Meine Webseite wurde nicht mehr benötigt, sie war überflüssig. Es folgte die Überlegung, entweder meine Domain zurückgeben und zu löschen oder sie zumindest für die E-Mail Adressen zu halten. Ich entschied mich für Letzteres.
Der Webspace beim Webhoster All-Inkl, der wirklich super über die vielen Jahre funktionierte, war „nur“ für meine E-Mails alleine zu groß und auch zu teuer. Es folgte daher der Umzug zu einem anderen Webhoster, eine Nummer kleiner. Die Umschaltung zum neuen Hoster manitu erfolgte innerhalb kürzester Zeit und war völlig unproblematisch. Aber neben der eigentlichen Absicht, nur die Mail-Adressen zu halten, hatte ich jetzt, quasi als Nebeneffekt, wieder eine Webseite.

Also noch eine Webseite in den Weiten des WWW, dem World Wide Web. Die Frage: „Mit was oder welchem Thema soll ich die Menschheit im Web beglücken oder interessieren“ war erst einmal zweitrangig. Mein erstes Ziel war es, eine Webseite responsiv zu gestalten. Responsiv bedeutet, dass sich die Webseite automatisch dem Besucher, oder besser der Bildschirmgröße, anpasst, egal ob mit einem PC, Notebook, Tablet oder Smartphone auf die Webseite zugegriffen wird. Dazu soll sie auch noch mit allen gängigen modernen Browsern wie Firefox, Edge oder Chrome kompatibel und möglichst barrierefrei sein. Zur Gestaltung benutze ich das kostenlose CSS-Framework Bootstrap 5 [1] , das auf Basis von HTML und CSS (HyperText Markup Language [2]  und Cascading Style Sheets [3]  sehr gut dafür geeignet ist. Mittlerweile steht Bootstrap [1] , dass übrigens von Twitter entwickelt wurde, unter einer Open-Source-Lizenz. Ältere Browser werden durch Bootstrap 5 nicht mehr vollumfänglich unterstützt. Vor allem die Internet-Explorer-Versionen werden hier Probleme haben, da die Entwickler und Programmierer es anscheinend leid sind, den Explorer mit aufwändigen Tricks immer auf die international geltenden Normen zu trimmen. Als Code-Editor zum Entwickeln dieses Webprojektes wählte ich das ebenfalls freie Open-Source Tool Brackets [4]  von Adobe. Mit den vielen nützlichen Erweiterungen ist das schon ein tolles Tool, oder neudeutsch auch App (von Applikation) genannt. Damit das eine oder andere der Webseite auch auf dem heimischen PC getestet werden kann, habe ich den freien Apache-Webserver XAMPP [5]  lokal installiert. Um etwas auszuprobieren braucht dann nicht jede Kleinigkeit auf den „echten“ Webserver hochgeladen werden.

Dann kam die Frage nach dem Thema. Darüber zu berichten, wer wann wo einen Pups von sich gegeben hat ist nicht so sehr mein Ding. Was lag daher näher als ein Thema zu wählen, womit ich es beruflich über Jahrzehne zu tun hatte: SPS. SpeicherProgrammierbare Steuerungen [9]  oder englisch PLC, Programmable Logic Controller. Diese Steuerungen sind nicht erst seit heute aus der Industrie nicht mehr wegzudenken und werden für so ziemlich alle Prozesse wie Produktions- oder Automatisierungsanlagen eingesetzt. Im Kleinstformat sind sie auch in dem einen oder anderen Haushalt zu finden.
Dieses Tutorial soll „nur“ die Aufgabe und Funktion einer SPS sowie die Grundbegriffe der Programmierung der technisch interessierten Besucherin, dem technisch interessierten Besucher näherbringen. Es soll nur Grundwissen vermitteln und wird keinesfalls in die Tiefen der SPS-Programmierung eintauchen.

Dieses Tutorial bezieht sich zur Veranschaulichung und Darstellung nur auf die SPS-Steuerungen der Baureihe Simatic S7 von der Firma Siemens. In diesem Bereich ist Siemens der „Platzhirsch“, der Marktführer in Deutschland und vielen Ländern Europas und der Welt. Aus meiner Sicht gibt es zwar bessere und schnellere SPS-Steuerungen als die S7, aber viele Firmen vertrauen auf Siemens wegen der Firmengröße und vor allem Lieferfähigkeit der Baugruppen, auch über Jahrzehnte. Zudem ist der Arbeitsmarkt mit S7-Programmierern besser bestückt als mit Programmierern anderer Fabrikate.
Als Programmiersoftware dient das TIA-Portal, Totally Integrated Automation-Portal, ebenfalls von Siemens. Mit dieser Software hat man Zugriff auf alle digitalen Automatisierungsgeräte von Siemens. In meinen Augen ist es eine Katastrophen-Software: langsam, völlig überladen und immer noch fehlerhaft, was bei der Programmgröße auch keinen verwundern kann. Mit über 8GB (Acht Gigabyte!) kommt die Software daher, ein Update, davon gibt es mittlerweile reichlich, kommt immer noch auf über 3½ GB (Dreieinhalb Gigabyte!). Um halbwegs vernünftig damit zu arbeiten benötigt man schon einen Knaller, einen mehr als gut ausgestatteten PC. Bei Inbetriebnahmen direkt vor Ort ist ein großer Bildschirm unerlässlich; denn sonst verplempert man mehr Zeit zum Öffnen und Schließen der vielen Fenster als zur Programmierung.
Die Programmiersprache richtet sich nach der internationalen Norm IEC61131-3 [6]  (identisch mit der europäischen EN61131-3). Diese Norm ist extra geschaffen worden, um Hersteller- und Harwareunabhängig SPS-Steuerungen zu projektieren. Mit dem Siemens TIA-Portal lassen sich allerdings nur Steuerungen von Siemens programmieren. Die wohl bekannteste Software für Programme strikt nach der Norm IEC61131-3 ist meines Erachtes CoDeSys [7] . Mit CoDeSys können Programme für unterschiedliche Steuerungen verschiedener Hersteller erstellt werden.
Ein weiterer Marktführer ist die Firma EPLAN Software & Service, die übrigens ihre Anfänge in meiner Heimatstadt Langenfeld hatte. Heute gehört die Softwareschmiede allerdings zum Schaltschrankbauer Rittal.
Mit der CAE-Software ePlan P8 [8]  sind alle elektrotechnischen Darstellungen auf dieser Webseite erstellt worden.

Etwas zu meiner Person: Von Hause bin ich Elektrotechniker. Seit 1982 war ich selbstständig und bin seit 2017 im Ruhestand, sprich Rentner. Maschinen zu konstruieren und ans „laufen“ zu bringen hat mich immer begeistert. Begonnen hat es Anfang der 70iger Jahre, als in Deutschland eine SPS noch ziemlich unbekannt war, mit den logischen Bausteinen Logistat von AEG. Hier wurde das Programm, die Logik, noch von Hand mit Drähten „programmiert“. 1976/77 meine erste SPS, ich glaube sie hieß P1000 von Elan. Soweit ich mich erinnere gehörte Elan damals noch zu Rheinmetall. Das Programmiergerät war in einem schicken Delsey-Aktenkoffer untergebracht und hatte nur eine 7-Segment-Anzeige, man benötigte noch keinen Wahnsinns-Bildschirm wie beim TIA-Portal. Siemens war mit seiner S5-110A auch auf dem Markt. Im Laufe der Jahre kamen neben Elan und Siemens auch programmierbare Steuerungen von Kloeckner Moeller (heute Eaton), AEG, B&R, Mitsubishi, Omron und Allen Bradley dazu. Ab Mitte der 80iger Jahre spezialisierte ich mich auf die numerische Steuerung Sinumerik von Siemens. Hier ist die SPS, früher war es die Simatic S5, heute ist es die S7, integriert.

Das Neue, das Unbekannte ist auch heute für mich immer noch eine Herausforderung. Daher versuche ich mich jetzt an dieser Webseite. Wie alle Rentner habe ich heute weniger Zeit als vorher im Berufsleben. Aus heutiger Sicht kann ich bestätigen, dass diese Sichtweise absolut kein Klischee ist! Daher ist meine Devise: Bei schönem Wetter bleibt die Seite wie sie ist, bei schlechtem Wetter wird eventuell weiter daran gearbeitet! Rom ist schließlich auch nicht an einem Tage erbaut worden.
In diesem Sinne...